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Landwirtschaft & Umwelt

Trotz Krieg: Schweineproduktion in der Ukraine erholt sich

Trotz des Kriegseinflusses zeigt die Schweineproduktion in der Ukraine Anfang 2024 erste Erholungssignale mit einem leichten Bestandszuwachs. Die Auswirkungen auf den Sektor sind geringer als bei der Rindfleischproduktion.

Die landwirtschaftliche Produktion in der Ukraine zeigt erste Zeichen der Erholung nach den schweren Beeinträchtigungen durch den russischen Angriffskrieg. Eine Analyse des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) hebt hervor, dass die Schweinefleischproduktion trotz anhaltender Herausforderungen einen leichten Aufwärtstrend verzeichnet. Der Bestand an Schweinen konnte Anfang 2024 um 1 % im Vergleich zum Vorjahr auf 5,11 Millionen Tiere steigen, nachdem er zuvor um rund 10 % gesunken war. Dies wird als positives Zeichen gewertet, auch wenn der Sektor vor und während des Krieges erheblichen Schaden genommen hat. Die Rindfleischproduktion hingegen hat mit einem Rückgang von 30 % deutlich stärker gelitten. Die Selbstversorgung mit Schweinefleisch ist in der Ukraine weiterhin nicht vollständig gegeben, weshalb Importe erforderlich sind. Die erwartete Produktion von Schweinefleisch für das laufende Jahr liegt bei 670.000 Tonnen, was einer Steigerung von 1,5 % gegenüber 2023 entspricht.

Ukrainekrieg: Chance für unsere Landwirtschaft

Die landwirtschaftliche Produktion ist ein zentraler Pfeiler der ukrainischen Wirtschaft. Vor dem Krieg galt die Ukraine als einer der weltweit führenden Exporteure von Weizen, Mais und Sonnenblumenöl. Die Zerstörungen an Infrastruktur und die Verluste im Viehbestand haben daher nicht nur lokale, sondern auch globale Auswirkungen. In Österreich sowie in zahlreichen anderen Ländern führt dies zu einem Umdenken in der Versorgungskette und zu einem verstärkten Interesse an einer diversifizierten und resilienten Landwirtschaft. Für österreichische Landwirte und Fleischproduzenten kann die Situation in der Ukraine sowohl Herausforderungen als auch Chancen bedeuten. Einerseits könnten steigende Fleischpreise auf dem Weltmarkt die Exportchancen verbessern, andererseits aber auch die Kosten für Futtermittel erhöhen, die in enger Verbindung mit den Getreidepreisen stehen.

Langer Weg der Ukraine zur modernen Landwirtschaft

Die Landwirtschaft in der Ukraine hat eine lange Geschichte der Herausforderungen und Umbrüche. Im 20. Jahrhundert durchlebte das Land während der Sowjetzeit kollektive Landwirtschaftsprogramme, die zu Hungersnöten und ineffizienter Produktion führten. Seit der Unabhängigkeit 1991 hat die Ukraine einen langen Weg der Reformen und der Modernisierung ihrer landwirtschaftlichen Sektoren zurückgelegt.

Leichte Erholung beim ukrainischen Schweinebstand

Jahr Schweinebestand Ukraine (in Millionen) Produktion von Schweinefleisch (in Tonnen)
2022 5.71 682.000
2023 ca. 5.1 670.000 (geschätzt)
2024 5.11 (geschätzt) 680.000 (geschätzt)

Insgesamt betrachtet ist die Lage der ukrainischen Landwirtschaft nach wie vor prekär, doch die positiven Entwicklungen im Schweinesektor geben Hoffnung auf weitere Erholung. Für Österreich und seine Landwirtschaft bietet die Situation in der Ukraine Anlass, die eigene Position in einem globalen System zu überdenken, das sowohl von Krisen als auch von Chancen geprägt ist.


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